PlantaFerm®-P: Ein Fall unzureichend behandelter Mauke und daraus resultierender Sehnenschwellung

Am 19.03.2021 wurde mir eine 8-jährige Stute (Sportpferd) vorgestellt.

Vorbericht:

Die Stute hatte mindestens seit Oktober 2020 eine sehr hartnäckige Mauke an den Fesseln der Vorderbeine, die nie richtig ausgeheilt ist. Diese Mauke soll (Mit-) Ursache einer Sehnenentzündung gewesen sein. In die geschwollenen und dolenten Beugesehnen der Vorderbeine wurden vom behandelnden Tierarzt Cortisonspritzen appliziert, was zwar zu einer Verbesserung, aber zu keiner vollständigen Abheilung führte. Bevor die Stute mir wegen der Sehnenentzündung vorgestellt wurde, bekam sie einen Monat lang Cortisonsalbe und systemisch Entzündungshemmer.

Befunde am 19.03.2021:

  • Beide Beugesehnen sind maximal angeschwollen und hochschmerzhaft. Dies zeigte sich auch in einem deutlichen Schmerzgesicht.
  • Aufgrund der hochgradigen Entzündungen und Schmerzen an beiden Vordergliedmaßen verlagerte das Pferd sein Gewicht regelmäßig von rechts nach links und wieder zurück.
  • Die Shu-Punkte am Rücken waren ohne Befund.
  • Die im Vorbericht erwähnte Mauke war nur noch ansatzweise zu erkennen.


Therapie und Verlauf:

Zunächst gab ich Benacet aethericum Acetatmischung und applizierte es direkt beiderseits auf die geschwollenen Beugesehnen. Zur Unterstützung von innen heraus verschrieb ich zweimal täglich 50 g PlantaFerm®-P sowie Apis Q4, 2-mal täglich 1 ml, bzw. 20 Tropfen. Der Stallbesitzer fragte, wann das Pferd wieder geritten werden kann. Meine Antwort: „Jetzt schauen wir erstmal, ob der Stute überhaupt geholfen werden kann. Bei Sehnen muss man sehr langsam und geduldig antrainieren und sehr langsam die Belastung steigern. Bewegung kommt erst in Frage, wenn die Schmerzen weg sind, und dann nur an der Hand und auf geradem und hartem Untergrund.“

Nachkontrolle am 22.03.2021

  • das Pferd war schon wieder deutlich munterer mit guter Psyche
  • die Sehnen waren etwas abgeschwollen
  • die Stute zeigte deutlich weniger Schmerzäußerungen

Um die Darmflora weiterhin zu unterstützen und dem Pferd von innen heraus zu helfen riet ich, das PlantaFerm®-P weiter zu geben sowie die Behandlung mit Apis noch 2 weitere Tage fortzusetzen. Zudem Weiterbehandlung mit Benacet aethericum Acetatmischung und Ballistol, um die Haut zu pflegen und die Mauke vollends auszuheilen.

Nachkontrolle am 29.03.2021

  • Die Sehnen waren wieder vermehrt gefüllt, linksseitig stärker als auf der rechten Seite.

Die Stute erhielt von mir Tendo/Allium comp. PlantaVet s.c.. 1 ml der 10 ml Ampulle vermischte ich mit etwas Eigenblut, verschüttelte es und injizierte diese Mischung auf einen Akupunkturpunkt. Weiterbehandlung mit Benacet aethericum Acetatmischung und Apis. Letzteres wieder zweimal täglich.

Nachkontrolle am 06.04.2021

  • die Sehnen waren deutlich abgeschwollen
  • das Pferd belastete deutlich besser

Ich wiederholte die Behandlung mit Tendo/Allium comp. PlantaVet. 9 ml s.c. und 1 ml mit Eigenblut vermischt und geschüttelt auf den gleichen Akupunkturpunkt.  

Weiterer Verlauf

Die nächste Nachuntersuchung wurde abgesagt mit dem Hinweis, dass das Pferd wieder geritten wird, was mich ziemlich staunen ließ angesichts der kurzen Zeit und bei der langen Vorgeschichte!

Außerdem gab es Lob: das sei gute Arbeit gewesen!

Und das im Schwabenländle, wo es immer heißt: nicht geschimpft ist genug gelobt!

Dr. med. vet. Hagenlocher

 

 

 

Andrea Hagenlocher, Tierärztin aus Bad Waldsee

Themen: PlantaFerm®-P