Mir ist's zu warm…

Ein Beduine reitet auf seinem Kamel langsam durch die sengende Hitze der Wüste. Mit einem Mal wird er von einem Rennradfahrer überholt, der mit unglaublicher Geschwindigkeit an ihm vorbeizieht. In der nächsten Oase stellt er den Fahrradfahrer zur Rede, dass es doch verrückt sei, in der Hitze so schnell Fahrrad zu fahren. Der Radfahrer erklärt, dass der Fahrwind umso mehr kühlt, je schneller er fährt. Das leuchtet dem Beduinen ein, und er gibt seinem Kamel die Sporen. Der Galopp währt einige Kilometer. Plötzlich bricht das Kamel zusammen. Der Beduine schaut sich sein Tier an und meint: „Klarer Fall, - erfroren.“

Mein eigener Hund ist gerade 16 geworden. Klettern die Temperaturen auf über 25 Grad, gar über 30 Grad, dann fällt der Gang immer kürzer aus. Nach wenigen Schritten kommt der mitleidig-vorwurfsvolle Blick, warum man denn jetzt spazieren müsse, und ob man nicht jetzt umdrehen könne. Jeder Schritt fällt sichtlich schwer. Die Krallen schleifen bei nahezu jedem Schritt über den Boden, die Zunge hängt heraus. Das mit dem Fahrtwind funktioniert definitiv nicht.

Er mag es zwar nicht, aber wenn ich ihm vor dem mitunter notwendigen Gang die Beine und den Bauch abdusche, dann läuft es sich wesentlich besser. Er verträgt im Alter eindeutig die Hitze nicht. Bei kühleren Temperaturen sind längere Spaziergänge kein Problem.

Die Auswirkungen von Hitzestress ist vor allem bei Nutztieren gut untersucht, da sich Hitzbelastungen bei diesen Tieren 1 zu 1 auf die Leistungen niederschlagen. Sind die Temperaturen oberhalb des Wohlfühlbereiches, dann sinkt die Milch- oder Legeleistung, die Milchqualität, der Fleischzuwachs oder die Fleischqualität. Beim Menschen kann man den Hitzestress an vermehrten Krankenhauseinweisungen ablesen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen wie chronischen Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislaufinsuffizienzen, Niereninsuffizienz oder Diabetes. Die Auswirkungen auf unsere Pferde, auf Klein und Heimtiere sind kaum erforscht, sollten aber letztendlich jedem Tierarzt bekannt sein und werden jedem Tierbesitzer eindrucksvoll vom eigenen Tier vor Augen geführt. Die Katze oder der Hund, die ausgestreckt auf dem kalten Fliesenboden liegen. Das Kaninchen oder Meerschweinchen, dass nur noch im Schatten weilt und häufiger die Nuckelflasche leert. Das Pferd, dass mit angelaufenen Beinen aus der Box geschlichen kommt. Oder der wasserliebende Hund, der sich in jede Pfütze legt, um Abkühlung zu haben. Und doch gibt es immer wieder Meldungen von leidenden Haustieren – oder sogar Kindern -, die aus überhitzen Autos gerettet werden müssen, weil die Gefahren nicht gesehen oder verharmlost werden. Extremer Hitzestress kann tödlich enden.

Bei Menschen und Tieren, die überschüssige Wärme vor allem über die Haut abgeben, führt die stärkere Durchblutung der Haut zur erhöhten Arbeitslast des Herzens. Der systolische und diastolische Blutdruck sinken. Flüssigkeitsverlust übers Schwitzen und Hecheln und verminderte Aufnahme von Wasser führen zu Elektrolytverschiebungen und zur Hämokonzentration mit der Gefahr von Thrombosen, sowie zum Anstieg der Blutviskosität, was abermals erhöhte Anstrengung fürs Herz bedeutet.

Hitze führt zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren, wie z.B. Interleukin 1 und Interleukin 6, also zu systemisch-entzündlichen Prozessen, die zwar vorhanden, klinisch aber kaum bemerkt werden. Während oder nach Hitzebelastungen sind vermehrt Metaboliten im Blut nachweisbar, die auf mitochondrale Dysfunktionen, oxidativen Stress, Entzündungen und Überlastungen des Herzmuskels hinweisen. Erhöhung des pulmonalen Gefäßwiederstandes durch Aktivierung von Gerinnungsfaktoren und des Komplementsystems verursachen Atemnot und hypoxische Zustände.

Diese geschilderten Vorgänge kommen natürlich viel stärker zum Tragen, wenn der Organismus altersbedingt eine geringere Anpassungsfähigkeit besitzt, oder wenn durch Vorerkrankungen das Limit der Organsysteme viel eher erreicht wird als bei kerngesunden Individuen. Mit 20 Jahren habe ich mir auch bei brütender Hitze die Joggingschuhe angezogen. Jetzt warte ich dann doch lieber auf kühlere Abendstunden - oder sogar auf kühlere Tage.

Fassen wir die wesentlichen pathophysiologischen Mechanismen zusammen, die zur erhöhten Krankheitsanfälligkeit oder Sterblichkeit bei Hitzebelastungen führen, dann ergeben sich daraus folgende vier Überlegungen hinsichtlich therapeutischen Unterstützung von Tieren, die in irgendeiner Form unter Hitzestress leiden:

  • Reduktion des oxidativen Stresses
  • Reduktion entzündlicher Vorgänge
  • Normalisierung der Gefäßfunktion und des Blutdrucks
  • Verbesserung der Atmungstätigkeit

 

Wenn bei uns der Kreislauf down ist, dann hilft durchaus ein kräftiger Kaffee, um die Lebensgeister zu wecken. Das wirkt bei uns, das wirkt erst recht bei vielen Tieren, da bei diesen noch kein Gewöhnungseffekt durch täglichen Kaffeekonsum eingetreten ist. Die normale Kaffeewirkung ist mit der Wirkung der Spezialzubereitung in Form von Coffea praeparata oral kaum zu vergleichen. Coffea praeparata oral schlägt durch wie bei uns der doppelte Espresso nach monatelanger Kaffeeabstinenz. Die stimulierende Wirkung betrifft das Herz-Kreislaufsystem ebenso wie die Stoffwechselleistung insgesamt. Zudem wirkt Kaffee sehr stark antioxidativ.

In den Sommermonaten bekommt mein Hund Crataegus oraplex® PlantaVet in sein Fressen, an besonders heißen Tagen etwas mehr oder häufiger. Wird allein der Weißdorn zur Unterstützung gegeben, dann tritt die richtige Wirkung erst nach einigen Wochen ein. Crataegus oraplex® PlantaVet enthält neben Weißdorn zusätzlich fünf weitere Heilpflanzenzubereitungen, u.a. Scilla und Cactus, die durch synergistische Effekte den Wirkungseintritt zu beschleunigen scheinen. Und wenn der gewünschte Erfolg eingetreten ist, dann können sogar unvorhersehbare Belastungen durch kurzfristige Dosisanpassung kompensiert werden.

Pferde im WasserCrataegus ist auch einer der vier Hauptbestandteile im Injektionspräparat Scilla comp. PlantaVet. Die 1 ml Ampullen sind für Klein- und Heimtiere zugelassen, die 10 ml Ampullen für Pferde und Rinder. Der Inhalt der Brechampullen wird von vielen Besitzern in der längerfristigen Therapie mit gutem Erfolg oral verabreicht. Beide Präparate, also sowohl Crataegus oraplex® PlantaVet als auch Scilla comp. PlantaVet, eignen sich nicht nur zur Behandlung von Tieren, bei denen über diverse Spezialuntersuchungen ein eindeutiges Herzleiden diagnostiziert wurde. Der junge Hund, bei dem es mit dem Ballspielen übertrieben wurde, das Meerschweinchen, das nicht recht aus der Narkose erwachen will, das Pferd, dem nach einem langen Ritt die Erholungsphase erleichtert werden soll, oder die vor Aufregung hechelnde Katze mit einer diagnostizierten Hyperthyreose. In der täglichen Praxis gibt es viele Momente, in denen Coffea praeparata oral, Crataegus oraplex® PlantaVet oder Scilla comp. PlantaVet zum Einsatz kommen können. Als kurzfristige Gabe und als Dauertherapie, zur Therapie, Meta- oder Prophylaxe. Eine Kombination mit ACE-Hemmern, Calcium-Sensitizern, Calcium-Kanal-Blockern usw. ist möglich. Zur Tonisierung in Phasen von Hitzeperioden gibt es auch im PlantaVet-Sortiment weitere hilfreiche Präparate. Zu denken ist z.B. an Quadruplex PlantaVet und Suprarenales comp. PlantaVet.

Themen: Herz-Kreislauf