Juckreiz - der kleine Bruder des Schmerzes

Am 3. Tag des dreiwöchigen Skiurlaubes ist es passiert. Schienbeindrehbruch. Eh ich mich versah hatte ich einen Gips am Bein, der von den Zehen bis zur Hüfte reichte. Als kleines Kind steckt man sowas weg. Woran ich mich noch zu gut erinnere ist, dass der Gips mit der Zeit oben leicht brüchig wurde und einzelne Brösel zwischen Bein und Gipsverband verschwanden – und zu Juckreiz führten. Stellen Sie sich das Gefühl vor: Es juckt, und Sie kommen nicht ran. Ich habe die längsten Stricknadeln gesucht, um irgendwie an die Kniekehle zu kommen. Juckreiz ist ein absolut quälender Zustand, nicht umsonst eine früher praktizierte Foltermethode.

Wir legen Hunden und Katzen einen Verband an und verordnen einen Halskragen, damit sie sich nicht wundkratzen oder OP-Wunden aufreißen. Wie dankbar sind die Tiere, wenn man ihnen durch Streicheln oder vorsichtiges Kratzen ein wenig Pein nimmt. Ähnlich entspannt und gelöst reagieren Pferde, deren Mähnenkamm und Schweifrübe, mitunter auch die Bauchnaht, gleichzeitig juckt und schmerzt, und man ihnen vorsichtig eine leicht kühlende, vor allem juckreiz- und schmerzstillende Lotion auf betroffene Hautstellen aufträgt. Vielleicht nicht am ersten Tag, weil die Angst vor Berührungen überwiegt, aber spätestens dann, wenn sie merken, wie wohltuend es ist. Es ist vielleicht vergleichbar mit der kühlenden Hand und der After-Sun-Lotion, wenn die Haut nach dem sonnigen Strandtag feuerrot leuchtet und schmerzt und man kaum das luftige T-Shirt auf der Haut erträgt.

Nicht immer sind die Ursachen für den Juckreiz und die Hautveränderungen so offensichtlich wie beim Sonnenbrand oder Sommerekzem. Bei Pferdletzterem gilt der Speichel der Kriebelmücken als Hauptursache, auf den die Pferde allergisch reagieren, aber die Krankheit hat viele weitere Auslöser und Trigger – wie letztendlich jede Allergie. Bei Hautveränderungen nur mittels Externa die Haut zu behandeln ist für ganzheitlich arbeitende Therapeuten viel zu kurz gegriffen. Das Auftragen von AkuDerma® Lotion auf das Zwischenschenkelekzem der Französischen Bulldogge oder von DermaCheval® Lotion auf die Schweifrübe des Sommerekzemers verspricht schnelle Linderung, aber um das Krankheitsgeschehen insgesamt zu verbessern bedarf es weiterer Hilfestellungen. Bei Pferden mit Sommerekzem empfehlen wir die Zufütterung von DermaCheval® Pellets,- beginnend möglichst schon bevor die Saison startet. Die Kombination der Inhaltsstoffe regt den Stoffwechsel an, was zur vermehrten Giftausscheidung und beschleunigten Heilungsprozessen führt. Gleichzeitig werden überschießende Immunreaktionen gebremst und dadurch die Allergiebereitschaft reduziert. In besonders schweren Fällen kann mit einer einleitenden Intensivbehandlung (siehe Kasten) der Leidensdruck schneller gemildert werden. Diese kann parallel zur DermaCheval® Pellet-Gabe durchgeführt werden.

 

Bei Kleintieren kann ich einen ähnlichen therapeutischen Ansatz mit den Leberpräparaten Hepar comp. PlantaVet und PlantaHepar® in Kombination mit EnteroRegén® verfolgen, quasi als Basisbehandlung allergischer Erkrankungen. Wie immer gilt es den individuellen Fall zu berücksichtigen, um die optimale Lösung für den Patienten zu finden.

Zum Thema Sommerekzem haben wir Anfang dieses Monates für Pferdeinteressierte ein Webinar abgehalten, das Sie Ihren Kunden als Aufzeichnung empfehlen können (LINK). Am 5. April bieten wir das passende Webinar exklusiv für Tierärzte an. Informationen rund ums Sommerekzem finden Sie auch auf der eigens eingerichteten Webseite. Freuen Sie sich jetzt schon auf die neue Ausgabe von Plant a Vision. Auch da finden Sie einen Artikel zur Allergiebehandlung.

Themen: Haut & Ohren