PhlogAsept® PlantaVet – Multitalent oder doch nur ein Desinfektionsmittel?
19. März 2024
Dr. med. vet. Rüdiger Rudat
Wunden
Wunden

Thymol wirkt antibakteriell gegenüber einem breiten Spektrum grampositiver und gramnegativer Erreger. Dabei ist es 20-mal stärker keimhemmend als Phenol. In der kombinierten Anwendung von Thymol und Antibiotika wurden zahlreiche synergistische Interaktionen beschrieben. Thymol wirkt zudem wundheilungsfördernd, lokalanästhetisch und stark antioxidativ.
Die antibiotischen Wirkungen der Kamille sind vor allem auf α-Bisabolol und cis-E-In-Dicycloether zurückzuführen. Kamille wirkt über die Hemmung der Cyclooxygenase und der Lipoxygenase entzündungshemmend und wird äußerlich zur Hautbehandlung und innerlich zur Behandlung von Schleimhauterkrankungen empfohlen.
Als Gerbstoffdroge wirkt der Salbei adstringierend und keimhemmend. Die Rosmarinsäure zählt zu den Gerbstoffen und hat zudem stark antioxidative Eigenschaften. Letztere Eigenschaft ist auch für protektive Wirkungen auf die DNA verantwortlich. Bekannt und bewiesen für Salbei ist die schmerzlindernde Wirkung bei Halsschmerzen [5] .
Die leuchtend orangene Blütenfarbe der Ringelblume wird bestimmt durch Flavonoide und Carotinoide. Die Abbauprodukte der Carotinoide und deren Verwandtschaft mit dem Vitamin A scheinen für die granulationsfördernden Wirkungen verantwortlich zu sein. Die Flavonoide verursachen vermutlich die antiödematösen, antiphlogistischen und wundheilungsfördernden Effekte. Nach Kommission E sind Calendulazubereitungen bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie bei schlecht heilenden Wunden indiziert.
Hamamelisblätter sind reich an Gerbstoffen, die wesentlich für die adstringierende und hämostyptische Wirkung von PhlogAsept® PlantaVet verantwortlich sind. Hamamelis-Tannine reduzieren entzündliche Reaktionen über die Bildung von Gerbstoff-Protein-Komplexen und Reduktion der Hautdurchblutung. Über Enthaltene Flavone wird vermutlich die Histaminfreisetzung vermindert. Flavonglykoside wirken antioxidativ und über diesen Mechanismus zusätzlich antientzündlich. Hilfreich sind zudem die mild oberflächenanästhesierende und juckreizstillenden Wirkungen von Hamamelis. Die Kommission E empfiehlt den Einsatz von Hamamelis bei leichten Hautverletzungen, lokalen Haut- und Schleimhautentzündungen, Krampfaderbeschwerden und Hämorrhoiden.