Entgiftung: nicht nur eine Aufgabe der Nieren
Blase und Niere
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Tierarzt und wissenschaftliche Fachberatung
Neues über Toxine und zielführenden Präparate Einsatz
Es ist kein Geheimnis, dass mit zunehmendem Alter die Krankheitsanfälligkeit steigt. Schon Goethe erkannte: „Die Summa Summarum des Alters ist niemals erquicklich.“ Gerade Sportler erkennen, - je nach ausgeübter Sportart früher oder später -, mit zunehmendem Alter ein Nachlassen ihrer Leistungsfähigkeit. Im Kindes- und Jugendalter, auch im jungen Erwachsenenalter ist die Vitalitätsentwicklung noch positiv, um dann anfangs langsam, später immer schneller nachzulassen. (Abbildung 1 Lebensspanne) Auf Organebene betrachtet lässt die Nierenfunktion beim Menschen schon mit unter 10 Lebensjahren nach, was aufgrund der hohen Reservekapazität der Nieren anfangs keine erkennbaren Auswirkungen hat. Aber irgendwann ist sie da, die Niereninsuffizienz.
Seneszenz und Nieren
Katzen sind – weshalb auch immer – besonders häufig vom Krankheitsbild der Chronischen Niereninsuffizienz betroffen. Die Nierenfunktion scheint der Locus minores resistentiae der Katzen zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass die übrigen Organsysteme der Katzen im Alter nicht von Seneszenz, also alterungsbedingt nachlassender Funktion, betroffen sind. Es ist eher so, dass die zunehmende Seneszenz des Organismus, die durch verringerte Resilienz und einer erhöhten systemischen Belastung durch Entzündungen und oxidativen respektive nitrosativen Stress gekennzeichnet ist, zu einer vermehrten Belastung der ebenfalls seneszenten Nieren führt und dabei maßgeblich an der Pathogenese der CNE beteiligt ist. Bekanntermaßen leiden alte Katzen und andere Tiere – wie alte Menschen – häufig an Comorbiditäten. Denken Sie an den Renokardialen respektive Kardiorenalen Symptomenkomplex oder an die hyperthyreote Katze mit CNE.

Die Darm-Nieren-Achse
Die medikamentösen Behandlungen der altersbedingten Gesundheitsstörungen belasten zusätzlich die Entgiftungsleistungen von Leber und Nieren. Die Leber ist zum Beispiel für die Entgiftung der urämischen Toxine verantwortlich, die im Darm entstehen, u.a. auch durch das Mitwirken des Mikrobioms. Von diesen dienen uns Harnstoff, Kreatinin und SDMA als Marker für nachlassende Nierenleistung. Die wichtigsten aus dem Darm stammenden urämischen Toxine sind aber die kleine wasserlösliche Verbindung Trimethylamin-N-Oxid (TMAO) und die proteingebundenen Verbindungen Indoxylsulfat (IS), die Indolessigsäure (IAA) sowie p-Kresolsulfat (pCS) und Phenylessigsäure (PAA). Diese urämischen Toxine haben nachweislich systemisch schädliche Auswirkungen, wenn diese aufgrund verminderter glomerulärer Filtration im Organismus akkumulieren. Sie tragen zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei, beeinträchtigen die Immunfunktion, fördern systemische Entzündungen, verschlimmern Muskelschwäche und -atrophie, führen zur endothelialen Dysfunktion und Nierenfibrose, was letztendlich das Fortschreiten chronischer Nierenleiden begünstigt. Das erinnert erneut an die sehr absolutistische Aussage von Hippokrates: „Alle Krankheiten beginnen im Darm.“ In diesem Zusammenhang spricht man auch von der ‚Darm-Nieren-Achse‘. Großer Player in dieser Achse ist die Leber. Im Darm aufgenommene Stoffe gelangen über die Pfortader immer zuerst zur Leber und erst nach dortiger Entgiftung in den Körper und zu den Nieren. Insuffiziente Leberentgiftung belastet alle Organsysteme. Eine entsprechende Leberunterstützung bei nierenkranken Patienten sollte immer Teil einer Nierentherapie sein. Hepar comp. PlantaVet als potenziertes Medikament oder PlantaHepar® sind diesbezüglich geeignete Präparate.
Die Einflüsse über die Darm-Nieren-Achse sind nicht auf die urämischen Toxine beschränkt. Auch die Mengen der vom Mikrobiom gebildeten kurzkettigen unverzweigten und verzweigtkettigen Fettsäuren mit ihren überwiegend positiven Auswirkungen sind hier zu nennen. Des Weiteren können über Konzentrationsänderungen von primären und sekundären Gallensäuren über Darmrezeptoren sowohl pro- als auch antientzündliche Kaskaden in Gang gesetzt werden. Die Verstoffwechselung der Gallensäuren und damit das Verhältnis von primären zu sekundären Gallensäuren wird über die Zusammensetzung des Mikrobioms bestimmt und ist bei Dysbiosen entsprechend verändert. Die Effizienz des enterohepatischen Kreislaufes bestimmt die Menge der in den Dickdarm gelangenden Gallensäuren. Der enterohepatische Kreislauf wiederum ist abhängig von der Darmmotilität, die bei Patienten mit fortgeschrittener CNE vielfach deutlich vermindert ist. Dadurch durchlaufen mitunter schon entgiftete und konjugierte Toxine mehrfach die Entgiftungsprozesse in den Hepatozyten, da die schleppende Darmpassage die Toxine nicht zur Ausscheidung bringt.
Verringerung der Toxinflut aus dem Verdauungstrakt
Das weite Feld der im Darm entstehenden Toxine wird therapeutisch durch Gabe von Toxin-Absorbern oder durch vorwiegend proteinrestriktive Fütterung berücksichtigt. Beides sind wichtige Bausteine einer ganzheitlichen Nierentherapie. Zur Behandlung einer Dysbiose sollten Pro- und Präbiotika eingesetzt werden, wodurch die Möglichkeit besteht, eine Azotämie positiv zu beeinflussen. Hier können durchaus auch längerfristig Präparate eingesetzt werden, die eigentlich im Rahmen akuter Durchfallproblematiken empfohlen werden, z.B. PlantaFerm®-KT oder auch DiaRegén®. End-Stage Patienten neigen u.a. durch die gestörte Wasserhomöostase und geringe Darmtätigkeit zu Verstopfungen. Auch hier helfen Pro- und Präbiotika sowie die Gabe von Faserstoffen (z.B. Flohsamenschalen), die mit ausreichend Wasser gegeben werden müssen. Bitterstoffe der Heilpflanzen regen alle Verdauungssäfte und die gastrointestinale Motilität an. Katzen reagieren diesbezüglich ausgesprochen gut auch auf vergleichbar kleine Mengen. So kann schon ½ Tablette PlantaHepar® 200 mg zu deutlich verbesserter Darmtätigkeit und Ausscheidung führen. Bei Akzeptanzproblemen kann bei Katzen auch Hepar comp. PlantaVet zum Einsatz kommen. PlantaHepar® und auch Hepar comp. PlantaVet sind durchaus mit Adaptogenen gleichzusetzen, weil die Vielstoffgemische über Multi-Target-Effekte viele kleine Stellschrauben in Richtung Besserung drehen. Ähnlich verhält es sich mit dem Einsatz von PetDolor® bei Nierenpatienten, das als Geriatrikum gesehen werden kann. Im Alter und in Krankheits-Situationen führen stille und chronische Entzündungen zu oxidativem Stress, dem bei nachlassender Resilienz nicht begegnet werden kann und der jeden Krankheitsprozess verschlimmert. Vor allem Ginkgo und Hagebutte- Bestandteile von PetDolor®- sind für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt.
Wasser und Energie
Wasser ist das wichtigste Lösungsmittel für Toxine und Nährstoffe. Exsikkotische Zustände erschweren in dramatischem Ausmaß jegliche Stoffwechselvorgänge inklusive der Entgiftung und verschlimmern dadurch das Krankheitsbild. Wichtige Transportvorgänge sind wasser- und energieabhängig. Insbesondere bei fortgeschrittener CNE führt der Verlust an Proteinen über die vermehrte Nierenausscheidung zu Energiemangelsituationen. Diese Zustände erfordern dringend unterstützende therapeutische Maßnahmen über Infusionen und entsprechende Fütterung.
Therapie der CNE mit Renes/Viscum comp. PlantaVet
Jetzt haben wir schon viele verschiedene, nachvollziehbare Behandlungsansätze diskutiert und sind noch gar nicht auf das für die Behandlung einer chronischen Niereninsuffizienz zugelassene Medikament Renes/Viscum comp. PlantaVet eingegangen. Die alleinige Behandlung mit Renes/Viscum comp. PlantaVet mag in sehr frühen Stadien einer CNE noch ausreichen. Unsere Empfehlung für Tiere im IRIS-Stadium 1 umfasst aus oben genannten Gründen zusätzlich die regelmäßige Gabe von Hepar comp. PlantaVet (siehe Behandlungsschema). Letztendlich richtet sich die Dosierung der im Behandlungsschema aufgeführten Präparate immer nach dem Stadium der Erkrankung, dem Befinden des Patienten und dem Ansprechen auf die Therapie. Insofern können in Schemata gefasste Behandlungsempfehlungen auch immer nur Empfehlungen oder Orientierungshilfen sein. Diese weichen auch von den Angaben auf dem Beipackzettel ab, auf dem eine individuelle Dosisempfehlung nicht adäquat abgebildet werden kann. Ihre Empfehlungen zur Gabe und Dosierung von Renes/Viscum comp. PlantaVet - und anderen potenzierten Präparaten - führt regelmäßig zu Anrufen oder Mails besorgter Tierbesitzer in der Beratung, die von uns die Bestätigung haben wollen, dass eine orale Gabe, so wie Sie sie empfohlen haben, möglich ist, wo doch im Beipackzettel nur die subkutane Injektion angegeben ist. Die orale Gabe wird von den allermeisten Anwendern praktiziert und funktioniert einwandfrei.
Die 2. Frage ist dann immer die Frage nach der richtigen Dosierung. DIE richtige, also allgemeingültige Dosierung gibt es nicht. Alles zwischen der 1-3maligen Gabe pro Tag und der 1-2maligen Gabe pro Woche kann richtig sein. So vielfältig das Krankheitsbild der CNE in allen seinen Ausprägungen ist, so vielfältig und unterschiedlich kann auch eine sinnvolle Therapie aussehen. Das Schöne an der Regulationsmedizin ist, dass die eingesetzten Präparate eine große therapeutische Breite haben und den Organismus nicht zusätzlich belasten. Alle therapeutischen Maßnahmen sind wie Handreichungen zu sehen, die der Körper annehmen oder auch ausschlagen kann. Hier ist Ihre Expertise gefragt, die richtige Auswahl an Präparaten und passenden Dosierungen zu wählen und diese auch den individuellen Entwicklungen des CNE-Patienten anzupassen.

Viel Erfolg.
Literatur
Summers, Stacie, and Jessica Quimby. “Insights into the gut-kidney axis and implications for chronic kidney disease management in cats and dogs.” Veterinary journal (London, England : 1997) vol. 306 (2024): 106181.
Kongtasai, Thirawut et al. “Renal biomarkers in cats: A review of the current status in chronic kidney disease.” Journal of veterinary internal medicine vol. 36,2 (2022): 379-396.
Geddes, Rebecca, and Joana Aguiar. “Feline Comorbidities: Balancing hyperthyroidism and concurrent chronic kidney disease.” Journal of feline medicine and surgery vol. 24,7 (2022): 641-650.
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