Voraussetzung für den Reproduktionserfolg

Das „Anwachsen“ der befruchteten Eizelle (als Blastozyste) in der Uterusschleimhaut wird als Nidation (lat. nidus = das Nest) oder Einpflanzung (engl. Implantation) bezeichnet. Nach den Ausführungen im Schnoor (2006) „Embryologie der Haustiere“ wird der Uterus unter dem Einfluss von Progesteron in die Sekretionsphase versetzt und das Myometrium zeigt herabgesetzte Aktivität. 

Durch diese Veränderungen in der prä-implantiven Phase wird die Uterusschleimhaut für die Implantation der Keimblase sowie die nachfolgende Plazentation vorbereitet (rezeptive Phase des Endometriums) und entwickelt sich zur funktionsfähigen Placenta materna. Dies erfolgt beim Rind am Tag 18-19, beim Pferd am Tag 36-38. Bei beiden findet eine zentrale Implantation statt, wo die Chorionzotten mit dem Endometrium in Verbindung gehen. Embryonale und maternale Mikrovilli greifen ineinander. Während der Implantationsphase muss der Trophozoit eine Zeit lang durch die Uterusflüssigkeit ernährt werden. Das Rind bildet die Plazenta multiplex s. cotylodenaria, das Pferd die Planzenta diffusa.

Wird das Endometrium durch verschiedenste Einflüsse gestört, wird die Einnistung erschwert und der Reproduktionserfolg beeinträchtigt. Neubrand und Kollegen (2020) beschreiben, dass „bovine (Endo)metritiden als multifaktorielle Erkrankungen angesehen werden und aus dem Zusammenspiel folgender Ursachen resultieren:

• Mikrobielle Infektion, mehr (pathogene) Keime als physiologisches Mikrobiom
• Dysregulation des Immunsystems
• Einwirkende Risikofaktoren wie Stallhygiene, Ablauf der Geburt, Parität usw.

Mikrobielle Infektionen

Zur Kontrolle bakterieller Infektionen werden je nach Schwere lokal Uterusstäbe und Cefapirin sowie parenterale Antibiotika verwendet. Manche lokalen Antibiotika stören die Phagozytose berichtete Prof. H. Zerbe aus der Literatur bei der Veranstaltung der Allgäuer Tierärztlichen Gesellschaft am 5.12.24 in Memmingen. Deshalb und zur allgemein angestrebten Reduktion von Antibiotika sollten sie möglichst vermieden werden.

Bei Entzündungen spielen auch immer Zytokine als deren Botenstoffe eine Rolle. Manchmal kann es zu sogenannten Zytokinstürmen kommen, die es zu kontrollieren gilt. Hier werden seitens der Rinderklinik der LMU Nichtsteroidale Antiphlogistika empfohlen. Eine Hemmung bestimmter  Zytokine (u.a. IL-6, IL-1β, TNF-α, IFN-γ, COX)  wurde für Calendula nachgewiesen (Shahane et al. 2023).

Phytotherapie des Endometriums mit EucaComp® PlantaVet

Es ist zu vermuten, dass neben der anderen Wirkstoffe (Abb. 1) der in EucaComp® PlantaVet enthaltene Calendula Extrakt für eine schnellere Erholung des Endometriums nach Behandlung einer Endometritis mit dem Phytotherapeutikum verantwortlich ist. Dies würde die im Vergleich zur Cefapirin-Gruppe  tendenziell (p= 0,06) 6 Tage kürzere Güstzeit erklären (Scheuber et al. 2024) .

 Abb 1.: Wirkungen der in EucaComp® PlantaVet enthaltenen Pflanzenextrakte 

Neue Studienergebnisse

In einer Studie von (Menoud et al. 2024) wurden die klinischen Heilungsraten von rund 160 an Endometritis erkrankte Kühen untersucht. Behandelt wurde lokal mit Cefapirin (Metricure®) oder EucaComp® PlantaVet. Die Heilungsraten nach der ersten Behandlung  (Ø 64%) und 2 Wochen später nach der zweiten Applikation (Ø 85%) unterschieden sich in den beiden Gruppen nicht. Dies kann den praktizierenden Tierarzt/Tierärztin bestärken, die Verwendung einer antibiotikafreien Therapie dem Tierhalter vorzuschlagen. Interessant ist außerdem, dass sich die reinen Kosten der Präparate bei den klassischen Antibiotika kaum unterscheiden. Beim Cephalosporin-Injektor liegen sie dagegen sogar höher. Dabei ist ein Milchverlust und Ertragsminderung im Falle von Wartezeiten nicht einbezogen. EucaComp® hat keine Wartezeit und keine Eintragungspflicht in die Antibiotika-Datenbank.

Den genauen Studienaufbau und detaillierte Ergebnisse der Heilungsraten und Reproduktionsdaten finden Sie hier.

Für die Unterstützung des Endometriums und des Immunsystems aller Tierarten, sozusagen für den Nestbau und auch für die Nachsorge, bietet sich das Präparat Endometrium comp. A PlantaVet an, welches in der Praxis erfolgreich Verwendung findet. Es enthält Argentum metallicum D29, Echinacea pallida e planta tota ferm 33c D2, den Sonnenhut mit Bezug zum Immunsystem, das Organpräparat Endometrium suis Gl D16 und Quarz D29.

Literaturverzeichnis

Menoud, Valérie; Holinger, Mirjam; Graf-Schiller, Sandra; Mayer, Philipp; Gerber, Luc; Walkenhorst, Michael; Hirsbrunner, Gaby (2024): Comparison between intrauterine application of an antibiotic and an herbal product to treat clinical endometritis in dairy cattle - A randomized multicentre field study. In: Research in veterinary science 172, S. 105250. DOI: 10.1016/j.rvsc.2024.105250.

Neubrand, Lisa; Wagener, Karen; Drillich, Marc (2020): Gebärmuttererkrankungen des Rindes: mikrobiologische, molekularbiologische und immunologische Aspekte. In: Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 48 (4), S. 253–261. DOI: 10.1055/a-1197-5720.

Scheuber, Viktoria; Menoud, Valérie; Maeschli, Ariane; Holinger, Mirjam; Graf-Schiller, Sandra; Mayer, Philipp et al. (2024): Fertility parameters of dairy cows after intrauterine treatment of clinical endometritis with an antibiotic or an herbal veterinary medicinal product. 72nd International Congress and Annual Meeting of the Society for Medicinal Plant and Natural Product Research (GA). Krakow, 13.07.2024. Online verfügbar unter https://drive.google.com/file/d/1egmxzJ1zOGt0fQ0T4FKB7VE7Pc-sZNdT/view.

Shahane, Kiran; Kshirsagar, Madhuri; Tambe, Srushti; Jain, Divya; Rout, Srutee; Ferreira, Maria Karolina Martins et al. (2023): An Updated Review on the Multifaceted Therapeutic Potential of Calendula officinalis L. In: Pharmaceuticals (Basel, Switzerland) 16 (4). DOI: 10.1007/978-3-030-99476-1_18.